3.   Gespräch zum Gedenken an Baruch Ashlag


 

Der Schöpfer wirkt auf uns durch den Umweg diverser Elemente unserer Welt. Der Mensch sollte verstehen, dass die Begebenheiten, die ihm wiederfahren, nichts anderes als Botschaften des Schöpfers sind. Wenn der Mensch korrekt auf die göttliche Tat reagiert, spürt und versteht er ganz deutlich, was der Schöpfer von ihm erwartet, in dem Sinne, dass er die Empfindung des Schöpfers haben wird.

Der Schöpfer wirkt nicht nur durch den Umweg von uns umgebenden Personen auf uns ein, sondern genauso, mittels allem was uns in dieser Welt umgibt. Unsere Welt ist so strukturiert, damit uns der Schöpfer auf diese Weise beeinflussen und uns dem Ziel der Schöpfung näher bringen kann.

In den verschiedenen Lebenssituationen, an denen wir uns stoßen, fühlen wir keine Tat des Schöpfers. Das ist so, da unsere Eigenschaften sich so auswirken, als stünden wir entgegengesetzt zu Ihm, wir können Ihn deshalb nicht wahrnehmen.

Deshalb sollten wir uns bei jedem Schicksalsschlag konsequenterweise richtig hinterfragen: "Warum wurde mir dies gesendet? Aus welchem Grunde hat der Schöpfer mir dies angetan?" Es existiert keine Bestrafung, obwohl die Torah eine Vielzahl davon beschreibt. Es existiert nur die notwendige "Erweckung", damit der Mensch sich in Richtung der Vollkommenheit höher entwickelt, vor der wir aus purem Egoismus flüchten.

Das Bewusstsein der Dinge ist nur ein zusätzlicher Mechanismus der zweiten Ordnung, welches uns unsere Wahrnehmungen korrekt zu verstehen hilft. Wenn wir uns vorstellen, dass unser Leben eine riesige Schulklasse ist, für die der Schöpfer der Lehrer ist, Der über die Gesamtheit des Wissens verfügt, welches Er uns zu übermitteln versucht, in dem Maße in dem wir es aufnehmen und integrieren können, in jedem Moment, fortschreitend, beginnt das Empfinden des Schöpfers in den spirituellen Organen zu leben, einem Spürsinn, der neu in uns erscheint.

Der Schöpfer hat eine Leiter für unseren Aufstieg erschaffen. Diese Leiter kann auch als etwas Bewegliches bezeichnet werden. Es ist diese Leiter, die Jakob in seinem Traum erschienen ist, und die uns vom Baal HaSulam, Rabbi Yehuda Ashlag und seinem Sohn Baruch Ashlag beschrieben wird.

Wir haben dem Ursprung des Wissens, welcher von dieser Leiter repräsentiert wird, den Rücken zugekehrt, und man kann nur einen Fortschritt erzielen indem wir uns zu ihr hin kehren und damit beginnen, uns dem Schöpfer anzunähern. Deshalb sendet der Schöpfer uns Lehrer, Schriften und Studienkameraden sowie ein spirituelles Voranschreiten.

Der Schüler, der dem Unterricht der Kabbala folgt, befindet sich in dieser Welt, jedoch von seinem Egoismus beschwert, kann er die Autoren dieser Weisheit nicht vollständig anerkennen und verstehen, die ihm zwar physisch nahe sind, sich jedoch schon gleichzeitig in den spirituellen Welten entfaltet haben.

Wenn der Schüler seine Vernunft, seinen guten Menschenverstand, seine Meinungen und sein Urteilsvermögen außer Betracht lassen kann, und ganz die Spur der Gedanken des Autors, der Schriften, der authentischen Weisheit verfolgt, wird er sich in einer unbewussten Weise an das Spirituelle binden.

Wir sehen und wir empfinden keinen Schöpfer in unserer Welt, deshalb ist es folglich auch nicht möglich, dass wir von unserem Egoismus empfangen sich dem Schöpfer zu unterwerfen. Der Gedanke eines Lehrers, eines Meisters kann einen Schüler durchdringen, in ihm den Glauben induzieren. Dies entspricht dem spirituellen ACHA"P des Lehrers (abk. für Ozen-Chotem-Pe) welches in G"E (abk. von Galgalta veEynayim, repräsentiert das Gefäß der Schenkung) auf dem untergeordneten Niveau des Schülers fällt. Sich auf das ACHA"P des Meisters hochzuziehen bedeutet sich mit seiner Weisheit, mit seinen Gedanken zu durchtränken. Wenn sich ein Schüler in dem ACHA"P eines Weisheitstextes befindet, erhebt er sich zeitweilig und das Spirituelle wird vor ihm in Erscheinung treten.

Indem wir die Werke unserer Gerechten lesen, dem Baal HaSulam, Shimon Bar Yohai, etc, verbinden wir uns direkt durch das umgebende Licht mit Ihnen, dem Or Makif, welches uns sogleich erhellt und unser empfangendes Gefäß klärt.

Während der Lektüre ist es wichtig sich auf der Bewusstseinsstufe des Verfassers zu befinden. Ob er noch lebt oder schon verstorben ist spielt hierbei keine Rolle. Wir verbinden uns demnach nicht nur mit seinen Gedanken und mit seiner Auffassung, sonder ebenso mit dem Punkt, der uns beim spirituellen Fortschreiten helfen kann. Wir können uns mit unseren Gefühlen direkt an den Autor binden, in dem wir seine Arbeiten studieren.

Die Wege die zum Schöpfer führen sind vielfältig, genau wie Seine Werkzeuge um auf uns einzuwirken. Alle Schwierigkeiten die einem Schüler auf seinem Weg widerfahren, insbesondere der Tod eines Meisters, können als eine Transformation auf der persönlichen Stufe angesehen werden.

 

 

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Übersetzung von Peter Staaden