L E K T I O N   9
        Die Nekudot von SA"G
        
         
        Nach der ersten Einschränkung zieht Malchut noch einmal das Licht herunter, jedoch von
        nun an empfängt es in einer Form der Schenkung. Das Empfangen in Form der Schenkung
        richtet sich gegen die Natur des erschaffenen Wesens. Folglich kann Malchut nicht auf
        einmal das ganze Höhere Licht empfangen, welches die Welt des EinSof gefüllt hatte.
        Stattdessen empfängt es das Licht nur in kleinen Teilen, die "Parzufim" genannt
        werden. Malchut empfängt demnach 5 Teile Licht: Galgalta, A"B, SA"G, MA"H
        ELYON, BO"N ELYON.
        Unter den aufgetauchten Parzufim, ist es das Parzuf von SA"G, dessen Natur wie
        jene von Binah ist, welches nichts für sich selbst empfangen möchte. Folglich hat dieses
        Parzuf die Fähigkeit, unter den Nabel (Tabur) von Galgalta herabzusteigen und das Ende
        (Sof) von Galgalta mit Licht zu füllen. Das Parzuf SA"G taucht erstmalig von den
        Reshimot 3/2 (3 an Umhülltheit und 2 an Grobkörnigkeit) auf, und genau so strahlt in
        seiner ersten Ausstrahlung (Taamim von SA"G) das Licht der Weisheit (Or Chochma).
        Folglich kann diese 1. Ausstrahlung von SA"G nicht unter den Nabel (Tabur) von
        Galgalta herunter steigen. Wenn das Parzuf SA"G anfängt, den Prozess der
        Verfeinerung zu durchlaufen, verschwindet sofort das Licht der Weisheit (Or Chochma).
        Während der Zeit der Verfeinerung des Schirms vom Nabel (Tabur) zum Mund (Pe) bildet sich
        das Parzuf der Nekudot von SA"G heraus. In diesem Parzuf gibt es kein Licht der
        Weisheit (Or Chochma) sondern nur Licht der Güte (Or Chassadim). Deshalb kann es unter
        den Nabel von Galgalta herabsteigen und das Ende von Galgalta mit dem Licht der Güte
        füllen. 
        Hier steigen die Nekudot von SA"G, die Binah sind, zum Ende von Galgata herab,
        welches Malchut ist. Resultierend aus dem Vermischen von Malchut mit Binah empfängt
        Malchut die Möglichkeit, den Willen (Gefäß) der Schenkung zu erwerben, sich selbst zu
        korrigieren sowie sich selbst mit Licht zu füllen.
        Nach der ersten Einschränkung entscheidet Malchut, das Licht nur über den Schirm zu
        empfangen, das heißt entsprechend seiner Fähigkeit, in einer Form der Schenkung zu
        empfangen. Folglich zieht Malchut noch einmal das ganze Licht von EinSof herunter, jedoch
        mit der Absicht, zuerst das ganzes Licht zurückzuweisen, und danach zu entscheiden, wie
        viel es von diesem Licht in einer Form der Schenkung empfangen kann, und es erst dann zu
        empfangen. Dies wird Galgalta oder Parzuf von Keter genannt. 
        Nach der Verfeinerung des Parzuf Galgalta verbleiben dort Reshimot 4/3 (4 der
        Umhülltheit, 3 der Grobkörnigkeit). Eine Zivug (Kopplung, Paarung) welche aufgrund
        dieser Reshimot erscheint, resultiert dann in das folgenden Parzuf, welches A"B oder
        Parzuf Chochma genannt wird, das den nächsten Teil des Lichtes des EinSof in Form einer
        Schenkung empfängt.
        Nach der Verfeinerung des vorhergehenden Parzuf verblieben Reshimot von 3/2, und von
        diesen Reshimot entstand ein neues Parzuf, welches SA"G oder das Parzuf Binah genannt
        wird. Binah möchte nicht das Licht empfangen, es möchte nur etwas geben. Aus diesem
        Grund ist es nicht nur fähig sein eigenes Licht aus dem EinSof herunterzuziehen, mit dem
        es die Kopplung bildete, sondern es dient auch dazu, die restlichen Gefäße
        vorzubereiten, damit sie letztendlich auch Licht empfangen können. Diese Vorbereitung ist
        ein Tikun (Korrektur), welches die Nekudot von SA"G dem Ende von Galgalta geben,
        wobei das Ende von Galgalta Eigenschaften von Binah erwirbt. 
        Am Anfang, wenn Binah aus Chochma hervorgeht, möchte es nur schenken, und folglich hat
        es nur Licht der Güte, ohne Licht der Weisheit. Danach stellt es fest, dass, wenn es
        schenken möchte (d.h. dem Schöpfer Zufriedenheit geben will ), es das zu tun hat, was
        der Schöpfer wünscht. Was möchte der Schöpfer, das getan werden sollte? Er wünscht,
        dass es von Ihm empfangen möge. Also entscheidet das Binah, Licht vom Schöpfer zu
        empfangen, um Ihn zu beschenken. 
        Dieses zusätzliche Licht, das es in sein Licht der Güte hinein empfängt, wird eine
        Illuminierung (Erleuchtung) von Chochma genannt. Im ersten Zustand von Binah hat es noch
        nicht die Erleuchtung von Chochma empfangen, es möchten nur schenken und überhaupt nicht
        empfangen. In den Taamim von SA"G, wegen des Reshimo von Umhülltheit 3, welches
        Licht der Weisheit herunter zieht, kann es sich nicht über den Nabel von Parzuf Galgalta
        hinaus ausdehnen. Aus dem gleichen Grund kann sich Parzuf A"B nicht unter den Nabel
        von Galgalta erstrecken. In beiden Fällen, da sie Licht der Weisheit haben, verwenden sie
        auch den Wunsch zu empfangen. 
        
        Da sie den Wunsch zu empfangen verwenden, würden sie, wenn sie sich über den Nabel
        von Galgalta hinaus ausdehnten, durch die Willenskräfte beeinflusst, die dort angetroffen
        werden. Diese Verlangen erwünschen das Licht von Yechida (das größte der Lichter), das
        einen Schirm von Stärke 4 benötigt. Da das Parzuf A"B nur einen Schirm mit Stärke
        3 besitzt, und um so mehr SA"G, das nur einen Schirm von Stärke 2 hat, wären sie
        nicht in der Lage, sich vom Wunsch zurückzuhalten, dieses größere Licht in einer Form
        des Nehmens zu empfangen. 
        Dieses ist bei den Taamim von SA"G der Fall. Jedoch in den Nekudot von SA"G
        ist die Grobkörnigkeit der Umhülltheit 3 bereits verschwunden und wird nur mit einer
        Grobkörnigkeit 2 - Binah - hinterlassen. Das Binah möchte, wie wir oben bereits in
        seinem ersten Zustand erwähnten, nur schenken. Aus diesem Grund kann es sich unterhalb
        des Tabur von Galgalta ausdehnen, weil, obwohl die Willen unterhalb des Tabur von Galgalta
        stärker sind als die des Schirms von Parzuf SA"G, es trotzdem überhaupt nicht daran
        interessiert ist zu empfangen, und es folglich auch nicht durch sie beeinflusst wird.
        Nach diesem ersten Zustand von Binah des Or Yashar (Direktes Licht), am Ende seiner
        Ausdehnung, beginnt sein 2. Zustand. Das heißt: Binah stellt fest, dass wenn es dem
        Schöpfer etwas schenken möchte, es von Ihm empfangen muss. Deshalb entscheidet es zu
        empfangen (um dem Schöpfer Zufriedenheit zu schenken), und folglich zieht es eine
        Erleuchtung von Chochma herunter. 
        So geschieht es auch mit dem Parzuf der Nekudot von SA"G, nachdem es seine
        Ausbreitung unterhalb des Tabur von Galgalta mit seiner alleinigen Absicht des Schenkens
        komplett durchgeführt hat. Jetzt, da es dem Schöpfer schenken möchte, beginnt es damit,
        sich zu wünschen von Ihm zu empfangen. Da es nun an dem Empfangen interessiert ist,
        entscheidet es, eine Erleuchtung von Chochma herunterzuziehen. Deswegen wird es jetzt auch
        durch die Genüsse beeinflusst, deren Möglichkeit des Wahrnehmens es sich bewusst
        geworden ist. An diesem Punkt beschäftigt es sich mit dem Empfangen, nicht nur mit dem
        Schenken. Folglich kann es nun auch durch die Willen beeinflusst werden, die unterhalb des
        Tabur von Galgalta angetroffen werden. 
        Die Nekudot von SA"G wollten also gerade eine Erleuchtung von Chochma im Zustand
        von Phase 2 herunterziehen. Da sie jetzt am Ort unterhalb des Tabur von Galgalta sind und
        es in der Spiritualität keinen physischen Orte gibt, was ist demanch mit: "...sie
        werden am gleichen Ort angetroffen" gemeint? Es bedeutet: Sie haben die gleichen
        Willen. 
        Folglich werden die Nekudot von SA"G durch die Willen unterhalb des Tabur von
        Galgalta beeinflusst, die eine Stärke von 4 haben. Von diesem Moment an hat der Schirm
        von Nekudot von SA"G nur die Fähigkeit, Stärke 2 zu widerstehen. Deshalb kann er
        nicht in dieser Situation bleiben, denn, wenn er es täte, könnte er sich nicht vom
        Wunsch zurückzuhalten, zu seinem eigenen Wohl das Licht von Yechida empfangen zu wollen,
        welches durch den Willen von Grobkörnigkeit 4 herangezogen wird. 
        Dieses bringt die 2. Beschränkung hervor, die in den folgenden Lektionen erklärt
        werden wird.
         
         
         
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