FAQ's über die Kabbala


 

Frage-1:
Ich habe mich schon oft nach meiner Stellung in dieser Welt gefragt. Ich weiß nicht, ob die Kabbala für mich geeignet ist. Um was geht es bei der Kabbala, und was wird sie mir an Gutem bringen, wenn ich mich mit ihr beschäftige?
Antwort-1:
Die Kabbala vermittelt uns eine Antwort auf eine allgemein bekannte Frage: Was ist der Grund meines Lebens und meines Daseins? Zu denjenigen, die immer nach Antworten gesucht haben, passt die Kabbala am besten. Sie zeigt dem Menschen seinen Ursprung und somit das Ziel des Lebens

F-2:
Ich habe immer gedacht, dass die Kabbala ein Geheimnis sei. Plötzlich ist die Kabbala in aller Munde. Was ist geschehen?
A-2:
Tausende von Jahren war es verboten, die Kabbala zu verbreiten. Nur während des 20. Jahrhunderts, als Bücher des Kabbalisten Rabbi Yehuda Ashlag veröffentlicht wurden, haben wir die Möglichkeit erhalten, die Kabbala ohne Einschränkungen zu studieren. Seine Schriften sind dazu bestimmt, allen Menschen zu helfen, die noch kein Vorwissen von der Kabbala haben. Es ist erlaubt, die Kabbala weiter zu verbreiten, und denen zu lehren, die ihren fehlenden spirituellen Teil suchen.

F-3:
Ist es wahr, dass Rabbi Ashlag dachte, die Kabbala solle Juden und Nichtjuden unterrichtet werden? Glauben Sie, dass der Nichtjude einen Platz in dem Prozess der Korrektur hat, oder ist das Studium nur für Juden gedacht? Worum handelt es sich bei dem Korrektur-Prozess?
A-3:
Vielleicht haben Sie in der Torah gelesen, dass am Ende der Korrektur alle den Schöpfer kennen werden, vom Jüngsten bis hin zum Ältesten, ohne Unterschied des Geschlechtes und der Rasse. Die Kabbala handelt vom Menschen und seinem Verlangen, das vom Schöpfer Erschaffene zu empfangen. Alle Geschöpfe haben diesen Wunsch, zu empfangen. Deshalb sollen alle, die an dem Prozess der Korrektur teilhaben möchten, es ebenso tun. Die Korrektur ist ein Prozess, seine egoistischen Absichten in altruistische Absichten zu verwandeln, vom eigenen Wohlergehen zum Wohlergehen des Schöpfers. Es besteht die Hoffnung, die ganze Menschheit in diesen Prozess einzubinden.

F-4:
Ich bin daran interessiert, mehr über die Kabbala zu erlernen. Ist es für einen beginnenden Studenten wie mich, nicht grundlegend wichtig, zuerst für viele Jahre das geschriebene und gesprochene Wort der Torah zu studieren, bevor ich mit dem Erlernen der Kabbala anfange, oder kann ich sofort damit beginnen?
A-4:
Es gibt keine Vorbedingungen, die Kabbala zu erlernen. Alles was benötigt wird, ist die eigene Neugierde und den Willen zu lernen. Durch das Studium der Kabbala lernt der Mensch, wie er in seinen Absichten und Gedanken den spirituellen Welten ähnlich wird.

F-6:
Vor sieben Jahren begann ich meine Suche nach G-tt, dem Schöpfer und Vater. Auf diesem Weg wurde mein ganzes Leben zerstört, und ich habe alles, was ich je besaß, verloren. Eines Tages sagte ich zu Ihm: "Ich werde nicht aufgeben, bis Du mir antwortest! Du bist alles, was mir noch übrig bleibt." Nun habe ich damit begonnen, Lichter um Menschen und Tiere wahrzunehmen. Ist das eine Manifestation der Kabbala? Ich möchte G-tt kennen lernen und meine Spiritualität entwickeln.
A-6:
Im Buch des Sohar steht geschrieben: Es gibt einen Töpfer der viele verschiedene Vasen (Keli) aus Lehm herstellt. Um die Tauglichkeit seiner Gefäße zu prüfen klopft er auf sie, und hört am Klang wie sie beschaffen sind. Die besonders schönen und wertvollen Exemplare schlägt er besonders hart an, denn ihre Tauglichkeit liegt ihm sehr am Herzen. Der Weg zum Schöpfer ist sehr schwierig und erfordert bestimmte Studien. Erst nachdem ein bestimmtes spirituelles Gefühl im Menschen erweckt wird, kann er verstehen, dass seine früheren Gefühle nur Produkte seiner Vorstellung waren. Der Mensch kann den Schöpfer nicht fühlen, bevor er zu den höheren Welten aufgestiegen ist, in dem er alle seine egoistischen Charaktermerkmale in altruistische umgewandelt hat.

F-7:
Ich verstehe, dass das Wort "Kabbala" von dem hebräischen Verb "empfangen" abstammt. Was bedeutet das, und was ist der Grund zu empfangen?
A-7:
Am Anfang gab es nur den Schöpfer. Er erschuf ein allgemeines Verlangen, zu empfangen. Dieses erste Verlangen zu empfangen wird "Der erste Mensch" genannt. Um diesem ersten Menschen zu erlauben, mit dem Schöpfer zu kommunizieren, wurde das allgemeine Verlangen in viele Teile geteilt. Das Ziel der Schöpfung ist es, eine Vereinigung mit dem Schöpfer zu erreichen, denn nur in diesem Zustand kann der Mensch wahre Erfüllung und Glück erleben.

F-8:
Soll das heißen, dass in einer gewissen Zeit in der Zukunft wieder nur ein Mensch existiert?
A-8:
Die Kabbala spricht nicht von unserem physischen Körper, sondern von unserer spirituellen Komponente. Die höheren Welten sind wie ein Geschöpf, wie eine Seele deren Teile in eine niedrigere Welt projiziert werden (die wir wahrnehmen), in denen wir uns selbst als verschieden voneinander empfinden. Einfacher ausgedrückt: Weil wir durch unseren Egoismus eingeschränkt sind, fühlen wir uns als getrennt voneinander, und verdrängen die Tatsache, dass wir wirklich alle ein spiritueller Körper sind. Deshalb existiert eine Trennung nur in unserer falschverstandenen Wahrnehmung, obwohl wir tatsächlich alle eins sind.

Q-9:
Welche Konzepte kann ich im Buch des Sohar finden? Und wer hat den Sohar geschrieben?
A-9:
Das Buch Sohar erklärt, wie ein Mensch in dieser Welt die Wurzeln seiner Seele erreicht. Dieser Weg oder auch diese Leiter besteht aus 125 Stufen. Der Verfasser des Sohar hat alle diese Stufen beschritten und durchlebt. Rabbi Yehuda Ashlag stellt fest, dass der Sohar von Rabbi Shimon Bar Yohai geschrieben wurde. Rabbi Yehuda Ashlag, der nach ihm lebte, wird mit seinem Kommentar über den Sohar auf die gleiche spirituelle Stufe gestellt wie der Rabbi Shimon Bar Yohai, der Autor des Sohar.

F-12:
Ich bin in einer anderen Religion als dem Judentum aufgewachsen. Nach meinem Glauben gibt es mehrere Götter, viele heilige Geister, usw. anders als es in der Kabbala erwähnt wird. Und ist es außerdem nicht das Ziel der Schöpfung, dem Menschen ein besseres Leben in dieser Welt zu geben, genauso wie in der zukünftigen? Wenn ich mich umschaue, sehe ich, was für ein schrecklicher Platz diese Erde sein kann.
A-12:
Es existiert nur der Schöpfer und der Mensch. Der Zweck der Schöpfung ist, die höheren Welten, durch das Sein in dieser Welt, zu erklimmen. Dieses kann erreicht werden, indem die Gedanken und das Verlangen des Menschen, mit dem Verlangen und den Gedanken der höheren Welten gleich sind, ein Thema, das in der Kabbala unterrichtet wird. Jemand, der sich erhöhen und das Ziel der Schöpfung erreichen möchte, soll über die gesamte Schöpfung positiv denken, dies ist auch das wahre persönliche Ziel jedes Menschen im Leben. Erreicht er es nicht, wird er nach seinem Tode in diese Welt zurückkehren.

F-13:
Langsam beginne ich zu verstehen, dass ich die Verantwortung für meine Handlungen und mein Ego selbst übernehmen muss. Ich möchte ein höheres spirituelles Niveau in meinem Leben erreichen. Wo fange ich am besten damit an? Und kann ich frei agieren, wenn ich die Kabbala studiere.
A-13:
Der Mensch sollte immer daran denken, dass er jeder Zeit vor dem Schöpfer, der allerhöchsten Macht, steht. Jeder Mensch, der damit beginnt, die Kabbala zu studieren, und ein gewisses spirituelles Niveau erreicht, kann Möglichkeiten erhalten, die es ihm erlauben, sie so anzuwenden, wie er es sich selbst wünscht. Je höher das spirituelle Niveau des Kabbalisten ist, desto mehr ähneln sich sein Charakter und seine Kräfte dem Schöpfer. Deshalb können wir auch sagen, dass ein Kabbalist so unabhängig und frei wie der Schöpfer handeln kann.

F-14:
Ich las irgendwo, dass es einen Teil der Kabbala gibt, der die 72 Wörter oder Namen für G-tt enthält, und wenn man sie liest, eine Art Botschaft übermittelt wird. Genau wie wenn man die hebräischen Zeichen vertikal anschaut und sie in Spalten von je drei Zeichen erscheinen, und jede Spalte ein Wort für G-tt enthält. Ich weiß nicht, ob Sie jemals bemerkt haben, dass G-tt sich so vor dem normalen Verständnis versteckt, wie es wohl hier deutlich der Fall ist.
A-14:
Die Kabbala verwendet viele mathematische Konzepte wie Matrizen, Geometrie, Zahlen, Diagramme, Zeichen und Buchstaben, usw. Diese Analogien sind Verschlüsselungen, die schon in der Torah vorkommen, und die uns über spirituelle Dinge informieren, sowie deren Verbindung untereinander. Jedes spirituelle Niveau hat seinen eigenen Namen oder seine eigene Zahl, äquivalent basierend aus der Summe aller Zeichen im Namen. Die Umwandlung eines Namens in eine Zahl wird "Gematria" genannt. Diese Codierungen entsprechen verschiedenen spirituellen Stufen, die wir erreichen sollten.

F-15:
Ich lebe in Berlin und bin nicht jüdisch. In den letzten Jahren habe ich Interesse an der Kabbala bekommen und habe ein wachsendes persönliches Interesse am Judentum. Können Sie mir irgendeine Anleitung zur Verfügung stellen, mit der ich mein Wissen erweitern kann? Haben Sie irgend ein repräsentatives Mitglied in Deutschland, mit dem es möglich wäre sich zu treffen?
A-15:
Es gibt keine angesehenen Kabbalisten außerhalb von Israel. Wir empfehlen Ihnen, mit dem Studium zu beginnen, unsere Webseite zu besuchen, und uns Ihre Fragen und Anmerkungen zu senden.

F-16:
Die Kabbala scheint Ideen zu umfassen, die allen mystischen Traditionen, wie z.B. dem Buddhismus ähnlich sind. Gibt es einen wichtigen Unterschied? Wenn ja, warum sollte man diesen Weg wählen und nicht einen anderen? Wenn nein, warum wird dies nicht von den Kabbalisten bestätigt?
A-16:
Die allgemeine Idee aller religiösen und mystischen Lehren ist, mit einer höheren Instanz zu kommunizieren. Jeder Mensch hat seinen eigenen persönlichen Grund, eine Verbindung mit dieser Instanz zu suchen. Einige Menschen möchten zum Beispiel ein reiches und glückliche Leben in dieser Welt genießen, und wollen Wohlstand, Gesundheit, Vertrauen sowie eine bessere Zukunft verdienen. Sie möchten diese Welt so gut wie möglich verstehen, um ihre Lebenszeit optimal zu handhaben. Andere möchten erlernen, wie man sich in der Welt, die nach dem Tode kommt, am besten verhält. Alle diese Ziele sind selbstsüchtig und entstehen aus dem Egoismus des Menschen.
Die Kabbala beschäftigt sich mit keinem dieser Beweggründe. Sie zielt viel mehr darauf ab, die Natur des Menschen so zu verändern, dass er befähigt ist, Qualitäten zu entwickeln, die denen des Schöpfers ähnlich sind.
Die kabbalistische Methode besagt, dass der Mensch alles, was er in dieser Welt besitzt, mit der Absicht nutzen soll, es dem Schöpfer zu geben. Um diese Absicht zu erreichen, soll der Mensch jedoch den Schöpfer richtig erfassen, und er sollte richtig fühlen, dass der Schöpfer seine Taten genießt. Jemand, der die Kabbala studiert, beginnt die Bedeutung der Erfassung des Schöpfers zu verstehen.

F-17:
Ist die Kabbala eine Religion oder eine Sekte?
A-17:
Was die Verbindung der Kabbala mit der Religion betrifft, sagen die Kabbalisten folgendes:
Alle Religionen gründen sich auf Dogmen, Traditionen und Zwängen. Sie machen keine kritischen Nachforschungen oder stellen ihre Doktrin in Frage. Weiterhin sind sie sind nicht in der Lage das Unantastbare und Unaussprechliche zu untersuchen. Die Kabbala hingegen, öffnet dem Menschen die spirituellen Welten. Dies erlaubt ihm die Gesamtheit aller Welten, die hinter ihm liegenden Grenzen seiner Wahrnehmungsmöglichkeit, sowie die Begrenzungen seines Wissens zu erfassen. So kann sie kann ein Bindeglied zum tieferen Verständnis der Religion werden.
Was den Begriff der Sekte betrifft, ist es zuerst wichtig zu definieren, was eine Sekte ist. Im Lexikon finden wir folgende Erklärung: Eine Sekte ist eine Zusammenkunft von Personen mit der gleichen Lehrmeinung.
Im Gegensatz dazu, kann gesagt von der Kabbala werden, dass sie nicht eine Lehrmeinung, sondern eine Methode lehrt, mit deren Hilfe sich der Mensch selbst innerlich perfektionieren kann.
Sie ist eine exakte Wissenschaft, die vermittelt, wie der Mensch Spiritualität erfassen kann.
Gleichzeitig neben dem Studieren der Kabbala, studiert man die Handlungen des Schöpfers. Folglich nähern wir uns Ihm stufenweise an, und wir werden würdig, zu begreifen, was wir studieren.

F-18:
Glauben die Kabbalisten den einzigen Weg, zu G-tt gefunden zu haben?
A-18 :
Der Weg ist vielfältig. Die Kabbalisten haben niemals den Weg der Religionen oder anderer Bewegungen verleugnet, die das gleiche Ziel verfolgten und es auch weiter tun, so wie es die Kabbalisten anstreben.

 

 

 

Übersetzung von Peter Staaden

 

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